Geocoin Projekt aus einem anderen Blickwinkel betrachtet

Es ist schon einige Wochen her, dass sich in der Dresdner Geocaching Szene der Gedanke entwickelte, ein besonderes GeoCoin-Projekt zu starten, was dem Traditionsfußballverein SG Dynamo Dresden gewidmet sein sollte. Es ging darum eine limitierte Auflage eines GeoCoin produzieren zu lassen. Da es in diesem Projekt ein paar rechtliche Hürden gab und ich einen guten Draht zu Dynamo habe, bat ich meine Hilfe an. Allerdings nimmt es nach Abschluss des Projektes eine Dynamik an, die ich nicht mehr für gut heißen kann. Aber lest selbst.

Anfang April bekam ich durch das Dresdner Forum von der Idee mit, einen SGD-GeoCoin zu produzieren, und bat an die rechtliche Machbarkeit zu hinterfragen. Nachdem ich einige Gespräche mit dem Vermarkter von Dynamo hatte, war schnell klar das ein offizieller schriftlich abgesegneter Weg kaum machbar ist. Um dies erreichen zu können, hätte es erheblich mehr Zeit und vor allem auch viel mehr Geld gekostet. Diese Information gab ich an den Initiator genau so weiter und bat zusätzlich dies auch bei dem weiteren vorgehen zu beachten.

Nun sollte das ganze von der Gemeinschaft vorfinanziert werden und so fiel die Wahl auf den Dresdner Growdfunding Anbieter Startnext Crowdfunding. Das Konzept was hinter dem Growdfunding steht kannte ich, durch meinen beruflichen Kontakt zur Seedmatch GmbH ebenfalls aus Dresden, recht gut. Ein Gespräch dessen Geschäftsführer bzgl. Startnext zeigte mir, das es eine Sinnvolle Idee war. Ich erfuhr unter anderem das ein enger Kontakt zwischen beiden Firmen besteht. Natürlich wollte auch Startnext wissen ob das ganze mit rechten Dingen zu geht, dies wurde ohne mein weiteres Zutun wohl vom Initiator geklärt.

Als das Projekt dann an den Start ging, viel mir dann erstmal die Kinnlade runter. Stand doch auf der Growdfoundingseite folgender auffälliger Satz:

„Unterstützt wird dies vom Verein und Vermarkter der SG Dynamo Dresden (Sportfive und der Fanshop der SGD)“

So so dachte ich mir, dass habe ich aber so nie kommuniziert. War dies etwa der Versuch Startnext in den Glauben zu versetzen das alles seinen rechtlichen Rahmen hat?!? Nun gut… Jetzt wurde die Werbekeule geschwungen und kräftig über alle möglichen Sozialen Netzwerke das Thema adressiert und beworben, war es doch das Ziel viele Geocacher zu erreichen um das Foundingziel zu schaffen.

Anfang Juli kam dann, was kommen musste. Das Marketing von Dynamo ist auf das Projekt aufmerksam geworden und versuchte Kontakt aufzunehmen. Damit landete das Thema wieder bei mir auf dem Tisch. Ich fragte natürlich was vom Initiator bisher selber an Kontaktaufnahme statt gefunden hatte. Eine angeblich geschriebene Mail an Dynamo konnte mir dann aber nicht, zur Vorbereitung auf das was da jetzt auf mich zu kam, übergeben werden. Im Nachgang stellte sich heraus, dass keine Mail geschrieben wurde. Nun gut… ich war also wieder mitten drin statt nur dabei. Einen gemeinsamer Termin mit dem Initiator konnte nicht kurzfristig statt finden und so machte ich mich alleine in die Geschäftsstelle von Dynamo auf. Hier wurde ich gespannt erwartet und war erst einmal erschlagen von der Masse an Zuhörern die sich am Tisch befanden. Nach gut 90 Minuten war alles besprochen. Mir hat das Gespräch mit den Machern der Dynamo PR richtig gut gefallen, gab es doch auch für mich einen Einblick hinter die Kulissen. Meine abschliessende Frage, ob es noch irgendwelche Probleme mit dem Projekt gibt, wurde verneint. Es war wieder alles im Lot und das Projekt konnte erfolgreich zu Ende geführt werden.

Letzten Samstag gab es ein Event zur Verteilung der nun produzierten Coins. Ich selber hatte nur kurz Zeit um mir meine Coins abzuholen. Ein kurzes Gespräch mit dem Initiator lies mich aber schon wieder stutzig werden. Sprach er doch davon Kontakt mit dem Marketing aufgenommen zu haben und er sei enttäuscht das noch keiner reagiert hätte. Ich gab zu bedenken das es durchaus ein paar Tage dauern kann, zumal Dynamo selber in diesen Tagen weit größere Probleme intern hatte als jede Mail zu beantworten die da im Postfach landet.

Mir lies dies aber keine Ruhe und ich fragte bei Dynamo nach was los sei. Als mir der Inhalt der Anfrage übermittelt wurde, und ich die zwei Vorschläge gelesen hatte, viel mir doch fast mein Telefon vor lachen aus der Hand schüttelte ich nur den Kopf.

Es wurde der Vorschlag geäußert, dass ein TB Aufkleber am Mannschaftsbus einzigartig und eine kostengünstige Werbung wäre. Wenn man das ganze mal vom Standpunkt der Marketing Leute betrachtet, das sollte man bei solch einer Argumentation auch tun, stellt man sicherlich schnell fest das die Worte „Kostengünstig“ und „Werbung“ in keinen syntaktischen Zusammenhang gebracht werden können. Ich glaube kaum das das Marketing sich solch einen Aufkleber selber anschaffen würde, ist dies doch für einen nicht Insider ein komplexeres Thema. Soweit hat sicherlich auch der Ideengeber gedacht. Er hätte sich sicherlich aufopferungsvoll darum gekümmert diesen TB zu kaufen, auf seinem Account zu registrieren und diesen auch gesponsert. Damit hätten wir das Thema „kostengünstig“ abgehandelt. Aber nun zur „Werbung“ dieser Aktion. Was wird beworben? Einen offensichtlichen Mehrwert für den Verein kann ich nicht entdecken. Viel wahrscheinlicher ist die Tatsache, das dies ein weiterer Teil einer mir sehr überheblich Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit ist, der hier umgesetzt werden soll. (ICH hab einen TB am Mannschaftsbus von Dynamo kleben)

Idee Nummer zwei ist ähnlich gelagert und am Ende kommt man auch bei diesem Thema auf die selbe Schlussfolgerung.

Da ich ja nun mit dem Thema Geocaching beim Marketing von Dynamo war und sicher einen nicht ganz inkompetenten Eindruck hinterlassen habe, fragte man mich nach meiner Bewertung dieser Vorschläge. Meine Antwort war inhaltlich die gleiche wie beim ersten Gespräch. Geocaching ist keine Werbeplattform. Da eine kommerzielle Nutzung durch die Geocacher recht schnell entdeckt wird, egal wie gut man es anstellt, gibt es keinen Effekt von dem Dynamo partizipieren könnte und es somit uninteressant ist. Ein weiterer Punkt der im Gespräch heraus kam war folgender: die damalige Nachfrage vom Dynamo Marketing Team beim Initiator wurde mit äußerster Zurückhaltung telefonisch knapp beantwortet. Er gab an das die Geocacher gern unter sich sind. Nun wundert man sich was den jetzigen Wandel hervorruft, auf einmal doch so öffentlich mit dem Thema umgehen zu sollen.

Damit wäre ich nochmals beim Thema übertriebene Selbstdarstellung angekommen.

Hiermit endet meine persönliche Betrachtung dieses Projektes. Eine damalige Anfrage seitens des Initiators, bei Erfolg dieses Projektes, von mir in unsere Loge eingeladen zu werden, kommt für mich nicht mehr in Frage. Vielmehr stelle ich diese VIP Karte hier zur Verlosung zur Verfügung, für jeden der diesen Artikel teilt oder einen Kommentar hinterlässt. Die Teilnahme an der Verlosung endet am 29.09.2013 um 23:59 Uhr.

3 Gedanken zu „Geocoin Projekt aus einem anderen Blickwinkel betrachtet

  1. So liebe Dynamo-Freunde und alle anderen. Genau solchen Eitelkeiten, Selbstdarstellern und ähnlichem ist es zu „verdanken“, dass es bei Dynamo ist wie es ist. Ich habe das Metallstück mal einem der Aufsichtsräte unter die Nase gehalten und der fand es auch sehr schön. Fragte natürlich auch gleich nach der Beteiligung des Vereins, wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass der AR sich aus dem operativen Geschäft meistens raushält und es deshalb nicht zwingend kennt. Aber genau so läuft es auch bei den professionellen Strukturen, die es bei Dynamo nicht so gibt, wie es nötig wäre.

  2. Also was da immer alles so abgeht. Der Initiator scheint sich aber öfter mal gern selbst darzustellen. Auch der Dynamowherigo war ne nette Idee, aber auch nicht ideal umgesetzt. Der Coin gefällt mir jedenfalls richtig gut. Vielleicht könnte man das Ergebnis hier nochmal zeigen.

  3. Bisher kannte ich ja nur die Darstellung aus dem Forum und fand die Idee mit dem Coin für Dynamo (und der Stadt Dresden) nicht so schlecht, aber wenn ich das hier lese, bekommt man mal die andere Seite des Coins, aeh Medaille zu sehen. Und diese sieht doch schon erheblich anders und vor allem eher negativ aus. Keine Frage Konzeption, Koordination etc. bedarf einen gewissen zeitlichen Aufwand, aber in der hier dargestellten Art und Weise wirft das kein gutes Licht auf den Initiator. Mal sehn, wie das beim Dresden Coin abläuft, wobei da sicherlich nur die goldene Seite gezeigt/lesbar sein wird.

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